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Stimmsysteme

Das saubere Stimmen der Trommel gehört zum Spielen genau so wie eine saubere Spieltechnik!  Dabei geht es nicht primär darum, die Trommel auf einen "Grundton" zu stimmen. Viel wichtiger ist es, das Trommelfell zum gleichmässigen Schwingen zu bringen. "Freischwingen": das bedeutet, im offenen Spiel bekommen Sie einen fetten, erdigen, lange nachschwingenden Basston.

 

Im Laufe der Jahre habe ich für verschiedene Trommelmodelle passende Stimmsysteme entwicklet. Stimmsystem bedeutet für mich nicht nur, dass eine Schraube auf einen Rahmen drückt. Für mich ist das Stimmsystem einer Trommel das perfekt abgestimmte Zusammenspiel von Trommelfell, Rahmenbestandteilen und Bedienelementen.

 

Nicht jedes Trommelfell macht auf jedem Stimmsystem und schon gar nicht auf jeder Fellauflage Sinn. Es hat gute Gründe, warum ich z.B. die CoreLine ausschließlich mit speziell selektierten Standardfellen anbiete oder warum die MOF eine Textilauflage unter dem Trommelfell und die MHTF eine dünne Sämischlederauflage hat.

 

Bei Sonderanfertigungen werden von mir von Anfang an alle Komponenten aufeinander abgestimmt. Das optimale Klangergebnis und ein angenehmer Spielkomfort stehen immer im Mittelpunkt meiner Planungen ! Auch wenn die verschiedenen Stimmsysteme alle unterschiedlich zu bedienen sind und auch das Äußere der Trommel stark beeinflussen, haben alle meine Stimmsysteme Folgendes gemeinsam:

  1. Sie sind alle werkzeuglos. Auch ohne Inbusschlüssel ist Ihre Trommel immer und überall stimmbar. Schnell und komfortabel.
  2. Es sind alles Mehrpunktstimmsysteme. Das bedeutet, Sie können einzelne Bereiche der Trommel genau ansteuern. Bei Naturtrommelfellen, die niemals ganz homogen sind, ist dies meiner Meinung nach unerlässlich! Manchmal verstimmt sich nur ein Bereich der Trommel, z.B. durch Linke-Hand-Schweiß. Wer einmal daran gewöhnt ist, die Trommel "ins Reine" zu stimmen, wird meine Stimmsysteme lieben !
  3. Leichtgängigkeit: Alle Versteller sind gut greifbar und drehen sich leicht und geschmeidig ohne die Gefahr, dass sie sich von alleine lockern würden.
  4. Zuverlässigkeit: Alle Stimmsysteme haben einen großen Stimmspielraum in beide Richtungen. Selbst bei extremen Klimaschwankungen und bei schon sehr lange gespielten Trommeln können Sie immer noch problemlos sauber stimmen.
  5. Langlebigkeit: Ich verwende nur allerbeste Materialien. Gewindehülsen, Gewindestifte, Spannblöcke und Bedienteile sind so gefertigt und verarbeitet, dass sie bei normaler Behandlung eine "halbe Ewikgeit" halten. Ein gelegentlicher Tropfen Öl hilft natürlich immer. ;-)
  6. Direktes Fellspannungsfeedback: Das bedeutet, dass Sie über über den Drehwiderstand des Verstellers ein exaktes Feedback des anliegenden Felldrucks bekommen. Je höher die Fellspannung in einem Bereich, desto höher wird der Drehwiderstand. Nun ist es nur noch eine Frage des Gefühls und der Erfahrung, das Trommelfell überall gleich zu stimmen. Sobald ein Werkzeug nötig ist, um eine Trommel zu stimmen, bekommen Sie ein verfälschtes Feedback, weil physikalische Größen wie Übersetzung und Hebelwirkung im Spiel sind. Bei meinen Stimmsystemen bekommen Sie diesen Fellgegendruck DIREKT zuf die Fingerspitze. Im wahrsten Sinne des Wortes: Stimmen mit Fingerspitzengefühl.

 

Offene Sterngriffe

verdeckt liegende Stimmrädchen

DAS KOMPRESSOR STIMMSYSTEM

Eine Sonderstellung unter meinen Stimmsystemen nimmt das in den Jahren 2010/2011 in enger Zusammenarbeit mit Rolf Wagels entwickelte Kompressorstimmsystem ein. Hierbei handelt es sich um einen relativ hohen, trichterförmig gearbeiteten Fellauflagerahmen, der das Obertonverhalten und damit das komplette Frequenzbild der Bodhrán entscheidend beeinflusst.

Diese Trommeln zeichnen sich durch ihren sehr definierten und trockenen Klang aus, der sich zum einen sehr gut abnehmen und mischen lässt, sich zum anderen akustisch sehr gut durchsetzt ohne dabei laut oder aufdringlich zu wirken.

Der trichterförmige Kompressorstimmrahmen
Hier etwas ausführlicher:

Ab sofort biete ich optional für alle neuen Kundenwunschbodhráns und serienmäßig bei der RolfWagelsEdition das neuartige Kompressorstimmsystem an.  Nach einer einjährigen intensiven Entwicklungszeit hat das innovative Trommelstimmsystem die Serienreife erlangt. Zahlreiche Studiotests mit Frequenzanalysen und Audiovergleichen, sowie Rückmeldungen von Testspielern haben dies bestätigt.
Beim Kompressorstimmsystem handelt es sich um einen trichterförmigen, verhältnismäßig hohen Fellauflagerahmen, welcher durch seine spezielle Form und Beschaffenheit die Obertonstruktur und damit das Klangbild der Trommel positiv beeinflusst.


Der Klang einer Kompressortrommel ist definierter, trockener und klarer als der von vergleichbaren Trommeln mit klassischem Stimmsystem. Das bedeutet, dass sich diese Trommeln besser im Umfeld von mehreren Instrumenten durchsetzen ohne dabei "laut" oder "dominant" zu wirken.


Hervorragend zeichnen sich Kompressortrommeln ebenfalls im Studio und generell bei mikrofoniertem Einsatz z.B. auf der Bühne aus.
Vergleicht man die Obertonstruktur einer klassischen Bodhrán mit der einer Kompressortrommel, so stellt man fest, dass die Kompressortrommel eine klarere, geordnetere Frequenzstruktur besitzt. Dies bedeutet, die einzelnen Teiltöne (Partialtöne) sind schärfer gezeichnet und oft werden undefinierte Obertonbereiche zu einem definierten Oberton komprimiert.


Auf den beiden unteren Bildern sehen Sie das Frequenzbild einer RWE mit neuem, also noch nicht eingespieltem Trommelfell. Beim oberen Bild handelt es sich um das herkömmliche Stimmsystem, beim unteren Bild wurde das neue Kompressorstimmsystem aufgezeichnet. Die Kurven zeigen an, welche Frequenz wie stark im gesamten Tonumfang präsent ist. Die Spitzen stellen somit die einzelnen Teiltöne, also den Grundton mit den Obertönen dar. Je schärfer und deutlicher die Teiltöne sind, desto mehr bewegt sich der Gesamtklang in Richtung "definierter Ton" und weg vom einfachen "Geräusch".

 

Zum Vergleich, und zur Verdeutlichung, wie extrem sich die Obertonstruktur mit dem Kompressorstimmsystem der Trommel verändert, sehen Sie unter den beiden Trommelfrequenzbildern die Obertonstruktur einer Gitarre. Die Frequenbilder der Trommeln wurden mit aufgehängten, frei schwingenden Trommeln gemacht.

 

Frequenzbild RWE neues Fell, aufgehängt

Frequenzbild RWE neues Fell, aufgehängt

Frequenzbild RWE neues Fell, Kompressor, aufgehängt

Frequenzbild RWE neues Fell, Kompressor, aufgehängt

Frequenzbild einer Gitarre

Frequenzbild einer Gitarre

Da das gesamte Obertonverhalten dadurch strukturierter und geordneter, also einfacher wird, lassen sich diese Trommeln sehr leicht abmischen.Somit wird auch ein übermäßiges Wummern im Bassbereich unterdrückt.  Neben dem positiven Einfluss auf den Klang bietet der neue Stimmrahmen einen weiteren Vorteil. Die trichterförmige Ausarbeitung des Innenrahmens fügt sich ergonomisch an die Fellhand und vermittelt so ein sehr angenehmes Spielgefühl. Auch die Stimmschraubenaufnahme wurde konsequenterweise von einzelnen Spannblöcken in einen umlaufenden Rahmen geändert. In jeder Hinsicht eine runde Sache. 

Ergonomisches Spielen
 

Die gesamte Entwicklungsphase einschließlich des abschließenden Feinschliffs wurde von Rolf Wagels mit begleitet und vorangetrieben. Er ist so von dieser Innovation überzeugt, dass die RolfWagelsEdition Bodhrán nun serienmäßig mit dem neuen Kompressorstimmsystem ausgeliefert wird. 

RWECompressorNeu

Die neue RWE

 

Für Kundenwunschbodhráns biete ich den Kompressorrahmen nun in zwei Varianten an. Zum einen mit offen liegenden Sterngriffen wie auch bisher bei allen HighEndLine Modellen und zum anderen mit verdeckt liegenden runden Stimmrädchen, wie sie aus der LightLine, BasicLine, MOF und MHTF bekannt sind.


Der Aufpreis zum klassischen Stimmsystem bei den HighEndLines 37cm und 40cm Durchmesser beträgt derzeit 35 EUR. 
Für kleinere Durchmesser biete ich das Kompressor Stimmsystem ausschließlich mit den verdeckt liegenden Stimmrädchen an.
Die Flexibilität des Stimmrahmens wird individuell an das gewählte Trommelfell entsprechend dem Trommeldurchmesser und der Anzahl der Stimmschrauben angepasst. Hierzu wird der Stimmrahmen auf der Außenseite (beim fertigen Instrument nicht mehr sichtbar) hohl ausgefräst. Von super-flexibel bis extrem steif ist somit jede Stimmrahmengestaltung möglich !  Der Kompressorstimmrahmen kann sowohl in reiner Holzauflage, als auch mit Sämischleder oder Textilauflage gefertigt werden. 

 

Da das Kompressorstimmsystem selbst bei gleichartigen Trommelfellen auch die Klangfarbe hörbar verändert, bleibt das klassische HighEndLine Stimmsystem weiterhin verfügbar.


Auch die Standardmodelle wie MOF, MHTF, MOS etc. bleiben serienmäßig mit dem bisher verbauten klassischen Stimmsystem bestehen. Wer also den gewohnten Hedwitschak-Sound sucht, bekommt ihn selbstverständlich auch in Zukunft im herkömmlichen Stimmsystem.
Auf Wunsch und mit Aufpreis und Wartezeit kann jedoch jedes Trommelmodell mit dem Kompressorstimmsystem gefertigt werden. 
Für eine ausführliche, persönliche Beratung bei Interesse an einer Kundenwunschbodhrán stehe ich Ihnen selbstverständlich sehr gerne zur Verfügung.

 

Hier die Rückmeldung von Martin O`Neill, der die erste MOF mit Kompressorstimmsystem im Liveeinsatz getestet hat:

I've been playing the drum loads and my overall impression is that mic'ed up the bottom end seems more controllable (i.e. Not so boomy),fairly even across the range…
One difference not sound related that I do prefer is the funnel shape of the tuning rim makes it more comfortable to play. Small thing, but does make a difference.

 

Der Besitzer der ersten MOS 40cm (DRAGONSkin) mit Kompressorrahmen hat Folgendes geschrieben:  

...Due to general chaos I didn't really get a proper soundcheck as I would have liked...so didn't get a chance to let rip with the MOS compressor to see what it sounded like miked up, and the sound that was coming back through the stage monitor was pretty horrible too ! However I have had a lot of positive comments about how well the drum sounded at the concert including an unsolicited " You know, your drum sounded better tonight than it has ever done ", this latter from a friend I have played a lot with over the last few years with my MOS...and like most folk I know, he hasn't realised I was playing a different drum !
So obviously the difference in sound between the two drums is quite noticeable, even to a casual listener... so I am seriously impressed with the compressor design and my new MOScompressor !...
Paul Dorricott, U.K.

SÄMISCHLEDERSTREIFEN UNTER DEM TROMMELFELL

Was hat es mit diesem weichen Lederstreifen zwischen Trommelfell und Stimmrahmen auf sich ???
Dieser Lederstreifen wirkt wie eine Pufferzone, macht die ganze Trommel etwas weniger stimmanfällig und erlaubt dem Fell, sich besser ausspannen zu können. (Freischwingen) Der Rimshotklang wird etwas gezähmt, einige klirrende Obertöne werden genommen und ein eventuelles Quietschen des Fells wird verhindert. Abhängig vom Trommelmodell, dem verwendeten Trommelfell und dem erwünschten Klang, verwende ich Sämischleder in unterschiedlichen Dicken und Eigenschaften. Bei einigen Trommelmodellen wird dieser Sämischlederstreifen nicht eingebaut. Hier ist dann die Trommelfellauflage anders behandelt oder z.B. mit einer Textilschicht versehen.


TAPEN

Was hat es mit dem schwarzen Klebeband am Rande der Trommel auf sich?
Das Tape trägt dazu bei, das Obertonverhalten, und damit den Trommelsound zu harmonisieren und macht den Gesamtklang einfach definierter und "runder". 
Physikalisch gesehen dämpft es die radialen Schwingungslinien des Trommelfells, während die kreisförmigen Linien nicht betroffen sind. 
Das von mir verwendete Klebeband ist normales Isolierband. Aber die Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen/Marken sind beträchtlich. Manche Bänder legen sich einfach auf das Fell, andere haben eine innere Spannung, die das Fell ein wenig nach innen zieht. 
Ich habe so ziemlich alle verschiedenen Typen ausprobiert und auch, welchen Effekt es hat, wie tief man in die Spielfläche klebt. Wir haben damit sogar Klanganalyes an der Akustikabteilung der Universität München gemacht. 
Es macht auch einen Unterschied, wie viele Schichten man legt und wie stark man das Tape beim Aufbringen zieht. Es ist also nicht nur ein optischer, sondern auch ein klanglicher Unterschied, ob man das gleiche Band verwendet, aber 12, 19 oder 35mm Breite.
 

 

 

TapingUni